Wiedersehen mit meinem Kälbchen

Montags stand dann erst mal ein Arztbesuch an. Auch diverse bürokratische Gänge mussten erledigt werden. Da ich dadurch recht schnell erschöpft war, hatte ich bereits am Nachmittag mir wieder Ruhe verordnet. Dienstags dann der erste Termin beim Anwalt. Hier ging es auch erst mal um diverse Formalitäten und um das Geschehen an sich, damit sich der Anwalt ein Bild von der Situation machen konnte. Danach holte mich meine Mutter ab – es ging zur Werkstatt. Endlich sollte ich mein Moped wieder zu Gesicht bekommen!

Wir kamen dort an. Und sogleich kam ein Verkäufer auf mich zu – er sprach mich auch gleich mit Namen an, da er mich ja alle drei Monate wegen der Inspektionen immer wieder zu sehen bekam und somit mich und mein Krad langsam gut genug kannte. Ihm war auch klar, um was es mir hier an diesem Tage ging. Es ist nicht gerade eine kleine Werkstatt und so mussten wir erst mal das Kälbchen suchen. Es stand hier einiges rum – weitere Unfallschäden, aber auch einfach nur Maschinen, die ihre Herbstinspektion haben wollten. Er suchte mein Moped erst auf der falschen Seite und so tappelten wir sämtliche Maschinen in dem hinteren Teil der Werkstatt ab. Auf dem Hof dann fanden wir sie und er schob sie mir etwas heraus, damit man sie auch begutachten konnte. Dann ließ er mich damit erst mal alleine.

Auf den ersten Blick sah das Kälbchen gar nicht so schlimm aus. Sollte es doch wieder zum Leben erweckt werden können? Da ich ein paar Tage zuvor es ja wieder geschafft hatte meine Kamera zu bedienen, hatte ich diese auch dabei um die Schäden zu dokumentieren. Also packte ich die Kamera aus und machte erst mal ein paar Fotos – dauerte zwar auch seine Zeit, aber es ging. Und durch mein Standard-Objektiv mit einer Brennweite von 18mm bis 180mm (Kleinbildäquivalent: 36mm – 360mm) hatte ich auch die Möglichkeit mir die Schäden, ohne sich großartig bücken zu müssen, genauer ansehen zu können. Danach ging es wieder rein, denn es galt ja auch noch die Koffer zu begutachten.

Auch hier musste mein Betreuer sich erst mal wieder umsehen, um die Koffer zu finden. Da sie aber gleich an der Wand hinter dem Service-Tresen standen, waren sie kaum zu übersehen. So machte ich dann auch ein paar Fotos von diesen. Danach unterhielten wir uns über die Schäden. Er verriet mir, dass der vorläufige Kostenvoranschlag zur Reparatur bereits bei über 3.500,- € liegen würde. Dies kam auch dadurch zustande, dass durch die abgerissene Sozius-Fußraste der Heckrahmen verzogen wurde. Der Gutachter sollte aber erst in der darauf folgenden Woche kommen. Nur klang das doch schon nach einem wirtschaftlichen Totalschaden … Mist!

Als wir hier eintrafen bemerkte ich bereits eine Dakar im Ausstellungsraum. Da mir auch klar war, dass ich eh nicht lange ohne Moped seien kann, fragte ich so gleich nach diesem guten Stück. Sie hatten sie erst rein bekommen und habe ein Problem in der Elektrik – die Sicherung würde ständig durchbrennen. Es war eine jüngere Maschine, wie meine und hatte bereits die Doppelzündung. Auch waren die bis dato gefahrenen Kilometer noch in einem sehr beschaulichen Rahmen. Ebenfalls war sie mit Koffern ausgestattet und somit eigentlich ziemlich identisch mit meiner alten. Mir war die Dakar-Variante eh immer lieber als die normale GS und somit fragte ich nach, ob man sie gar bereits reservieren könne. Der Werkstattangehörige meinte darauf, dass wenn sie das Problem mit der Elektrik hin bekommen würden könnten sie mich anrufen und eine Reservierung ermöglichen. Na das klang fein.

Sollte das Ganze guter Letzt doch noch was Gutes für mich haben? Ein Jahr zuvor hatte ich mich ja auch schon nach einer Dakar umgesehen, aber keine gefunden. Sollte sich nun dieser Traum ein Jahr später (wenn auch mit Schmerzen) endlich erfüllen?

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