die Ausfahrt

Irgend wann bemerkte ich dennoch, dass es bereits spät am Nachmittag war. Und da ja eigentlich eine Tour geplant war, wollte ich schon noch zumindest eine kleine Runde drehen. Die Koffer waren an meinem Kälbchen, der eine mit meiner Fototasche und der andere ausgefahren mit einem Helm beladen. Der Helm ist zwar kein nennenswertes Gewicht, doch damit ich den Koffer wieder einziehen konnte, brachte ich ihn trotzdem erst mal Heim. Die Fototasche passte in einen eingezogenen Koffer und war somit auf der Tour dabei.

Zunächst fuhr ich dann einfach mal Richtung Gernsbach über Bad Herrenalb und Loffenau ins Murgtal. Auf dem Käppele kurz vor Loffenau machte ich eine Zigarettenpause um mir Gedanken über den weiteren Weg zu machen. Meine ersten Überlegungen zur Weiterfahrt hätten mich über die Schwarzenbachtalsperre zur Schwarzwaldhochstraße und zurück über Baden-Baden und dort über die Ruine Burg Hohenbaden nach Ebersteinburg und über Gagenau nach Ettlingen Heim geführt. Da es aber bereits relativ früh wieder Dunkel werden sollte, entschied ich mich kurzer Hand um und dachte an den Weg über Kaltenbronn zum Kaiser-Wilhelm-Turm und über Enzklösterle zur B294, um dann über den Dobel wieder nach Karlsruhe zu fahren.

Auf dem Parkplatz kam ich noch mit einem anderen Mopedfahrer ins Gespräch. Er war mit einer kleinen Varadero unterwegs und wir unterhielten uns eine Weile über unsere Maschinen. Dabei kamen wir auch auf das Thema meiner geplanten Runde und da er bereits auf der Heimfahrt war, konnte er mir sagen wo auf der Strecke mal wieder die Rennleitung ihre Kontrollen machte. Dies war dann die endgültige Entscheidung für eine kleine Dobel-Runde. So nach der zweiten Zigarette machten wir uns wieder auf unsere Wege in gegen gesetzte Richtungen.

Einen weiteren Zigarettenstop machte ich dann in Kaltenbronn beim Kaiser-Wilhelm-Turm. Von dort ging es dann weiter immer mit der langsam untergehenden Sonne an der Seite. Dabei konnte man sich schon fühlen wie der letzte Cowboy, der in einem Western am Ende des Films der untergehenden Sonne entgegen reitet: Zufrieden mit dem was er geschafft und in Erwartung was die Zukunft bringen wird.

Mit diesem entspannten Gefühl kam ich dann auch durch den Wattkopftunnel gefahren. Und um die letzten Strahlen unseres Sterns noch genießen zu können, führte ich mein Kälbchen auf den Turmberg hinauf. Dort sollte dann die eigentliche Tour mit dem Ausblick des Sonnenuntergang über Karlsruhe enden. Nach ein paar letzten Fotos dieser Idylle machte ich mich auf den Heimweg.

Bei den großen und breiten Straßen durch die Stadt sollte ich gar bis zur Tagesschau zu Hause sein. Also die Durlacher Allee runter, zur Ost-Umgehung und dann brauch ich nur noch die Kriegstraße weiter bis zur meiner Straße cruisen – und schon wäre ich am Ziel gewesen …


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