ein Treffen in Aalen

Das Wetter war doch etwas verregnet angesagt. Zumindest bis zum Nachmittag. Auch nach dem Aufstehen um halb Sechs zog sich der Himmel eher wieder zu und es begann gar zu regnen. Doch als ich zwei Stunden später los fuhr kam kurz zuvor die Sonne endlich durch die Wolken gebrochen.

Es war eine interessante Fahrt. Vor mir sah es stark bewölkt aus und die Straßen zeigten Spuren eines Regenschauers, der vor kurzem sich entladen haben müsse. Im Rückspiegel sah es ähnlich aus, als ob mich die dunklen Wolken verfolgen wollten. Doch über mir schien die Sonne. Auf der ganzen Fahrt erwischten mich drei Tropfen, die wohl der Wind aus der Ferne zu mir irrtümlicherweise hin getragen hatte.

In erster Linie hatte ich auf dem Hinweg drei Bundesstraßen im Auge; eine die mich gar bis Heilbronn führen würde, von dort an dann zwei weitere die mich bis zu meinem Ziel begleiten sollten. Auf diese Weise war es keine große Herausforderung, was die Navigation an ging. Auch die Streckenführung an sich war sehr angenehm zu fahren. Doch an einem solchen Sonntag, für den eigentlich den halben Tag Regen angesagt ist, war wie zu erwarten ziemlich wenig auf den Straßen los. Teilweise hatte ich gar das Gefühl, der einzigste Reisende auf diesen Straßen zu sein. Nur in der Nähe der Städte nahm der Verkehr zu.

Nach drei Stunden kam ich in Aalen an. Dort wäre ich fast an dem Treffpunkt vorbei gefahren. Da aber jemand im Forum von einem Zeiss-Werk, dessen Einfahrt an dieser Straße sei, geschrieben hatte, fand ich auch ein Schild zu diesem Werk; wenn auch erst, als ich bereits in Mitten der Kreuzung war, bei der ich hätte abbiegen müssen. Die Straße war nicht groß, so dass bereits Freunde mir zuwinkten, so wie ich in die Straße einfuhr. Das ganze Treffen mit Bekanntschaften aus einer Community zu einem schwäbischen Lyriker war von Anfang an mit einer besonders freundlichen Stimmung versehen. Man hatte den Eindruck als würde man sich schon ewig kennen, obwohl man sich doch hier das erste mal begegnet ist. Gut, zwei der Teilnehmer kannte ich schon von einer früheren Tour, aber auch der Rest war sehr ungezwungen und offen für diese Begegnungen. Es war ein sehr schöner Tag. Auch hatte das Wetter für uns sein Bestes gegeben. Denn auch im Biergarten hatten wir keine Tropfen ab bekommen. Erst als wir am Nachmittag nach der eigentlichen Veranstaltung uns kurz mal in die Lokalität verzogen hatten, war auch der Wettergott dabei sich etwas zu erleichtern. Doch auch dies war für uns kaum zu registrieren. Nach einem Spaziergang im Grünen und einem abendlichen Essen machten sich dann die ersten bereits wieder auf den Heimweg. Und so wurde es auch langsam für mich Zeit mich wieder auf mein Kälbchen zu setzen und den Heimweg mit besonnenen Gefühlen aus dieser Runde an zu gehen.

Nach ein paar abschließenden Kaffees in dem Billard-Cafe des einen Beteiligten dieser Runde fuhr ich dann endlich los. Es war doch später als ursprünglich geplant, da ich eigentlich noch vor dem Sonnenuntergang nach Hause kommen wollte. Doch der Flair der illustren Runde ließ mich nicht früher los. So war klar, dass ich in die Nacht hinein fahren werde, weswegen ich dann doch lieber die Strecke wieder zurück fahren wollte, die ich auch gekommen war. Doch fuhr ich in der falschen Richtung aus der Stadt wodurch ich auf die eigentlich geplante Rückroute kam. Da mir das etwas spät erst richtig aufgefallen war, behielt ich dann doch die Richtung bei.

Es war Sonntag Abend und der Verkehr war stärker als am Morgen. Auch waren die ersten LKWs bereits unterwegs. Doch da diese Strecke mehr über kleinere Nebenstraßen führte, war auch davon nur recht wenig zu merken. Erst ab Ludwigsburg, als ich wieder vermehrt auf Bundesstraßen fuhr, wurde der Verkehr wieder stärker. Bis dahin bewegte ich mich ständig der untergehenden Sonne entgegen und durch die blaue Stunde. Ein prächtiges Farbenspiel aus angenehmen Rot- und Orange-Tönen am Firmament bis hin zu den leuchtenden Blau-Tönen am Ende eines Tages gepaart mit eben so schönen Aussichten über die sich schlafen legende Landschaften begleitete mich den ganzen Weg in die Nacht hinein. Doch Richtung Vaihingen a.d. Enz blieb mir dann nur noch die Schönheit eines Sternenhimmels übrig. Leider war mir hier die Aussicht durch einen LKW, der seit her bis Bretten vor mir war, etwas getrübt. Doch in der Nacht unterließ ich ein riskantes Überholmanöver auf der doch kurvenreichen Strecke. Erst nach Bretten nützte ich eine Baustellenampel um mich an diesem vorbei zu mogeln. Die restlichen paar Kilometer fuhr ich dann wieder alleine unter dem Sternenhimmel bis nach Karlsruhe rein.

Eigentlich war ich schon froh um halb Zwölf endlich wieder zu Hause zu sein. Doch brauchte ich noch einige Zeit um die schönen Eindrücke des Tages zu verarbeiten. Es war ein Tag mit Freunden und schönen Strecken, der besser hätte kaum seinen können.

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