was lange wärt …

Nach dem ich in den letzten zwei Wochen damit beschäftigt war meine Reifen in den Griff zu kriegen, bin ich gestern dann doch mal zu meinem Händler gefahren. Bis dato hatte ich auch versucht bei Bekannten – anderen Schraubern, KFZ-Meistern und Zweiradmechanikern – Tipps und Hilfestellungen zu dem Problem zu bekommen, doch es hatte nichts wirklich geholfen.  Also bin ich gestern zur Werkstatt und wollte das die sich dort das Problem nochmal ansehen. Ein Werkstatt-Mitglied machte so denn eine Probefahrt während ich bei einem Kaffee und zwei Zigaretten wartete. Irgend wann kam dann der Werkstatt-Leiter und meinte, dass die Reifen sich doch normal verhalten würden. Doch haben sie zuerst den Druck um fast ein halbes Bar (im Vergleich zu den Standart-Werten) erhöht. Vor allem auch deswegen, da die Werte unter den Normalwerten lag. Das fand ich etwas verwunderlich, da ich ja auch am Vortag bereits den Reifendruck kontrollierte und ebenfalls fast ein halbes Bar hatte reinlassen müssen. Der gute Mann meinte darauf hin, dass ich das mal beobachten sollte. Und wenn die Reifen doch zu sehr ihre Luft verlieren würden, dann solle ich auch gleich wieder kommen.

Na dann mal sehen: vorne 2,4, hinten 2,5 anstatt 1,9 und 2,1 – das sollten also erst mal meine neuen Richtwerte für die Reifen sein. Und da ich ja noch etwas Sprit im Tank haben sollte, machte ich mich natürlich auch gleich mal auf eine kleine Runde über die Dörfer bis die Reserve aufleuchtete.

Nun, das Wetter war ja nicht gerade das Beste – ab und zu kamen ein paar Tropfen herunter geregnet und mein Visier beschlug sogleich. Dem nicht genug durfte ich auch wieder feststellen, dass er einfach nicht dicht war. Zum Glück hielt sich aber der eigentliche Regen zurück. Also weiter! Die Sonne versuchte mal wieder die Wolken zu verdrängen und auf einem trockenen Stück Landstraße überhole ich mal wieder eine Dose … so kurz mal auf 120 Sachen beschleunigt und …. „AAAAHHHHRRRGGGGG – jetzt fliegt eine Fliege in meinem Helm – und das bei geschlossenem Visier!“ Das sollte nun das endgültige Aus für diese Schüssel werden. Nur musste ich jetzt noch etwas Geld irgend wo her bekommen. Und wenn es auch etwas selbstsüchtig klingen mag, doch was würde ich ohne meine Eltern tun – vor allem meine Mutter, der ich mittlerweile wohl zu tiefstem Dank verpflichtet bin. Und da es ja auch um meine Sicherheit ging, war sie gleich bereit mir auszuhelfen.

Wenn auch etwas unerwartet, aber trotzdem sehr erfreut bin ich natürlich gleich zu einem Händler mit passender Ware. Da ja das Problem mit dem Beschlagen des Visiers schon bei leichtem Niesel des öfteren vor kam, hatte ich mir schon des längeren mal Kund getan, was für einen Helm ich mir als nächstes wohl zulegen würde. Auch wusste ich ja schon, wo ich diesen auch gleich her bekommen könnte. Und somit hatte ich diesen auch kurze Zeit später in der Hand. Da ich von diesem Laden auch eine Kundenkarte für Treuepunkte hatte, bekam ich sogar einen gewissen Rabatt und hatte damit auch gleich mal mein Spritgeld in der Hand. Also auf zur nächsten Tankstelle.

An der Tankstelle wurde auch gleich noch mal der Reifendruck überprüft. Und – Oh Schreck – vorne fehlte bereits Einiges! Doch für eine weitere Testfahrt (auch für den Helm) blieb nicht wirklich viel Zeit, da sich der Tag bereits seinem Ende neigte. Nun gut, der Wetterprognosen nach sollte heute ja ein verregneter Tag werden und dann könnte ich auch den Helm auf seine Sauwettertauglichkeit testen.

Gesagt getan – der Morgen graute … Okay, ich verschlief mal wieder meinen Wecker, doch war das Grau am Firmament nicht zu übersehen. Nur war vom angesagten Regen aber auch nur noch die restliche Feuchtigkeit auf den Dächern und der Straße zu sehen. Aber der wird wieder kommen – also ab aufs Moped!

Mein Weg sollte mich zum Pfälzerwald führen, genauer zum Johanniskreuz. Schon am Wochenende hatte es mich da mal wieder hin verschlagen und so sollte ich dort am Besten den Unterschied zwischen den verschiedenen Reifendrücke und deren Verhalten heraus finden können. Zuvor aber erst mal wieder an einer Tankstelle vorbei. Und … vorne fehlte schon wieder ein halbes Bar! Also wenn das so weiter geht, dann bin ich noch diese Woche wieder bei meiner Werkstatt. Aber erst mal eine Runde drehen und sehen, wie es danach aus sieht.

passender Helm zum MopedSo trieb ich mein Kälbchen gegen Westen, in der Hoffnung dem Regen entgegen – ich wollte ja auch noch meinen Helm testen. Doch der Regen blieb fern. … auch gut. Die Reifen schienen auch ein besseres Fahrverhalten aufzuweisen. Aber aus irgend einem Grund traute ich mich trotzdem nicht wirklich ans Limit der Schräglage – vielleicht weil ich mit diesen Reifen schon einen Sturz hinter mir hatte.

Das Schöne an so einem Tag ist, dass wegen des nicht so sonnigen Wetters doch relativ wenige Leute in so einer Gegend unterwegs sind und man somit die B48 fast schon für sich alleine hat. So kam ich doch recht entspannt am Johanniskreuz an. Nach einer Stärkung (ein Pott Kaffee und zwei Zigaretten – was sonst) ging es dann weiter. Und da es ja unter der Woche war, konnte ich mal wieder durchs Elmsteiner Tal fahren. Natürlich das ganze dann auch mit der Totenkopfstraße gekrönt.

Kurz vor Maikammer hielt ich dann noch auf dem Kalmit an. Auch um zu sehen was das Wetter so zu sagen hätte. … immer noch kein Regen in Sicht. Hmm – vielleicht bin ich doch zu weit westlich für einen Sauwetter-Helmtest? Also wieder gegen Heimat.

Meiner Erinnerung nach an frühere Fahrten in dieser Gegend, sollte ich Landau auf dem Weg nach Germersheim (wo ich über den Rhein wollte) umfahren können. Doch wie immer in der Pfalz zeigen alle Schilder nach „Alle Richtungen“ und enden … in Landau! Dabei ist mir dieses Mal auch aufgefallen, dass viele Schilder nur schwer unter dem Gestrüpp, das sie umgibt, schwer zu finden sind … das ein oder andere habe ich bestimmt übersehen. Doch nun war es geschehen: Ich war wieder in den Verwirrungen von Landau gelandet. Aber dennoch hatte ich diesmal recht schnell den Weg aus diesem Chaos gefunden. Keine halbe Stunde später war ich tatsächlich wieder auf einer Landstraße – oh Wunder.

Jetzt hieß es nur noch den Weg nach Germersheim finden. Doch durch diese zugewachsenen Schilder war das gar nicht so einfach. Nur der Wink aus meinen Erinnerungen zeigte mir dennoch den richtigen Weg. Und so überquerte ich auch bald wieder die Grenze zu meinem symbadischen Bundesland. … und das Ganze ohne Regen.

So schlecht wie das Wetter ja für Heute angesagt war, so gut war es auf der anderen Seite: zwar doch stark bewölkt, aber dennoch schön. Also werde ich wohl meinen neuen Helm ein anderes Mal bei Sauwetter testen müssen. Was soll ’s … ausgenommen vom Donnerstag soll es ja weiterhin immer wieder mal zum Regnen kommen.

Ach und was die Reifen angeht, so werde ich wohl weiterhin vorsichtig damit umgehen – ich trau ihnen nicht!


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