kalte Winde

Bei dem Treffen in Freiburg mit einem Bekannten kam der Gedanke auf Touren zu organisieren. Da schon ein paar Routen in der Vorplanung existieren, machte ich mich diesmal auf um die Machbarkeit zu prüfen. Das Ziel war der Pfälzerwald.

Als gebürtiger Karlsruher hatte mich es schon immer wieder in diese Heimat zurück gezogen. Gerade das Klima ist für einen Zweiradfahrer doch recht angenehm – im Winter selten unter der Gefriergrenze und auch die meisten Unwetter ziehen immer wieder außen herum. Doch wenn man auf Reisen gehen will, kann das auch zum Verhängnis werden.

Schönes sonniges Wetter zeigte sich mal wieder über der Stadt. Und auch die Temperaturen waren in einem sehr angenehmen Bereich. Die Leute laufen in T-Shirts und Shorts durch die Straßen; kaum ein Fahrradfahrer hat mehr an und scheint die erfrischende Brise zu genießen. Also wurde nur ein T-Shirt unter dem Rückenprotektor angezogen und auch nur ein dünnes Tuch als Fliegenfänger um den Hals gelegt.

Track vom 04.05.2009Bereits bei der Überquerung des Rheins wurde der Wind aber recht kühl. Doch was soll’s … die Sonne schien und ich dachte, es würde schon wieder wärmer werden. Aber wie immer kam es doch anders als gedacht. Um so näher ich den Pfälzer Alpen kam, um so stärker und auch kälter wurde der Wind. Vielleicht hätte ich doch zumindest eines meiner Arabertücher anlegen sollen – dann wäre es um den Hals herum nicht ganz so kühl.

Es ging dann in den schützenden Wald. Durch die Bäume war der Wind zumindest nicht mehr ganz so stark. Doch führten mich meine Wege auf Höhen, wo es dafür wiederum um so kälter wurde. Nur so weit wie ich jetzt schon war sollte ich diese Tour fertig fahren.

Gesagt, getan. So lenkte mich der Weg durch ein Tal … „Oh, wie angenehm hier!“ … und wieder auf eine Anhöhe … „Brrrr, wieder so kalt!“. Entsprechend ging es weiter durch den Pfälzerwald – mit Auf und Ab, entsprechend kalt und warm, mal mit stärkerem, mal mit schwächerem Wind.

Haltestelle im Pfälzerwald von tuxbrother auf Flickr Dazu kam dann auch noch, dass ein kurzes Teilstück der geplanten Strecke nicht mehr befahren werden durfte. Bei der Routenplanung wurde diese Straße normal von der Software einbezogen, doch hier vor Ort sah es leider etwas anders aus. Auch das Verbotsschild schien recht neu zu sein – vielleicht zu neu für die Software. Das bedeutete für mich in erster Linie, dass für die geplante Tour hier dann doch umdisponiert werden muss – auch wenn es eine interessante Strecke wäre. Der Zweck dieser Tour war ja gerade zu prüfen, ob die Planung auch durchführbar sei. Hier zeigte sich, dass dieses Vorgehen einen gute Idee war, bevor man gar mit einer Gruppe hier stranden würde.

Nun konnte ich vor Ort gleich mal alternative Wege erkunden. Diese waren auch recht schnell gefunden. Und es konnte ohne weitere Umwege die Tour beendet werden. So kam ich bald auch auf die Wege Richtung heimischer Gefilden.

Aus dem windgeschützten Pfälzerwald heraus zum Rheingraben wurden nur die Winde wieder recht stark und ebenso kalt. Also beeilte ich mich um wieder zu meinem Ausgangspunkt zu gelangen. Und es kam wie es kommen musste: Als ich die Rheinbrücke hinter mich ließ, kam mal wieder ein Schwall wärmender, angenehmer Luft mir entgegen. Trotz der letzten paar Metern durch die wärmende Stadt machte ich mir erst mal eine heiße Suppe und Kaffee zum Aufwärmen nach dem ich endlich wieder zu Hause war.

Diese Stadt ist manchmal schon eigenartig. Während alle Leute woanders in der Republik über schlechtes Wetter klagen, so ist hier in Karlsruhe nichts oder nur wenig davon zu bemerken. Ob Fluch oder Segen – das ist dabei nur die Frage.


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