Nach langem Überlegen plünderte ich heute wieder meine Flasche … langsam ist da nur noch Kupfer drin … doch für heute sollte es noch reichen.
Da ich die letzten Tage des öfteren in der Pfalz unterwegs war, sollte ich zur Abwechslung mal wieder im Badischen bleiben. Also trieb ich mein Kälbchen diesmal in Richtung Dobel. Und da es gestern wieder so warm im Leder wurde, nahm ich heuer die Thermoinnenfutter aus meiner Textil-Mopedkleidung. Auch das Halstuch, was ich bis dato immer an hatte ließ ich heute zu Hause. Wie sich später noch heraus stellen sollte war das nicht die beste Entscheidung.
Die Fahrt nach Bad Herrenalb hoch war sehr angenehm. Im Schatten des Dobel wurde es zwar etwas frischer, doch blieb alles noch im angenehmen Rahmen. Das eigentlich fast schon Unangenehme war eher noch die Massive Polizeipräsenz. Es waren keine Streckenkontrollen o.ä. (mit einer Ausnahme – die standen mit Radarpistole und Funkgerät an der Seite hinter einem Baum – die Pistole auf eine Gerade gerichtet … nur ich kam aus der Kurve hinter ihnen und hatte sie dadurch gesehen), sonder ständig kamen einem Kolonnen von allen möglichen Arten von Polizeifahrzeugen entgegen. Darunter auch ein ganzes Geschwader von Polizei-Motorrädern in all ihren Farben – also angefangen von grün-weisen, über grün-silberne, bis hin zu blau-silbernen und sogar blau-weisen (aus Bayern?). Bei denen hat man aber auch gemerkt, dass Polizisten ebenfalls nur Menschen sind – sie hatten in Motorrad-Manier mit der linken Hand gegrüßt.
Vom Dobel weiter in den Schwarzwald kam die Abfahrt zur B294. Jetzt wurde es unangenehm – es fing an zu Regnen! Meine Klamotten hielten aber dicht. Nur hatte ich die Belüftungsschlitze an den Ärmeln offen und die Innentasche für meine Kamera im Tankrucksack war auch nicht verschlossen … hmm. Also hielt ich Ausschau nach etwas, unter das ich am Besten mit dem Motorrad drunter fahren könne um dann auch besagte Tasche im Trockenen zu schließen. Doch bis ich was entsprechendes fand, war ich kurz vor Christophshof und der Regen war bereits am Aufhören. Nun gut, doch erst mal die Tasche zu machen und eine Rauchen. „Ahh … es regnet nicht mehr.“ Also wieder los. Doch da fielen wieder ein paar Tropfen … „Diese Regenwolken werden mich jetzt doch wohl nicht verfolgen wollen?“
Nun erst mal weiter auf meiner Route in Richtung Gernsbach über Kaltenbronn. Auf dem Stück schaffte ich es dann den Regen endgültig hinter mir zu lassen. Doch … oh Schreck … da lag Schnee an der Seite! Und es wurde immer mehr! Aber es wurde nicht wirklich kalt – zum Glück. Irgend wann kam ich an eine Anhöhe. Und ich war etwas über die Umgebung verdutzt und tuckerte eher langsam die Anhöhe entlang, bis ich gar einen Parkplatz erblickte, auf dem ich dann auch erst mal anhielt. Am Ende des Parkplatzes führte ein Weg zu einem Turm – dem Kaiser-Wilhelm-Turm. Um mich herum nur abgeknickte Bäume. Und dazwischen junge Tannen. die schienen erst in den letzten Jahren gesetzt worden zu sein. Ein Anblick fast wie in einem Endzeit-Film … irgendwie unheimlich. … Und die Straßen? Nun, die Straßen selber waren zum Glück Schnee- und Eis-frei, doch alles andere war immer noch in dem weisen Winterkleid ein gedeckt. Ich machte mich bald wieder auf den Weg, denn obwohl ich nicht frierte (eher im Gegenteil es sogar warm war), ließ der Anblick diesen vielen Schnees mir etwas kalt werden.
Also dann weiter wieder gegen Heimat … wieder den ganzen Polizei-Kolonnen entgegen. Und da … endlich die Reserveleuchte, auf die ich eigentlich schon die ganze Zeit gewartet hatte. Hmm … ich war bereits auf dem Rückweg nicht mehr weit bis Ettlingen und hatte gestern bereits beim Losfahren vor meiner Tour getankt. Na das könnte morgen ja dann auch noch für eine Tour reichen.