nach dem Krankenhaus

Der Genuss der Ruhe, endlich wieder in den eigenen vier Wänden zu sein, war nach einiger Zeit wieder vorbei. Der Drang doch wieder was tun zu müssen kam in meinen Kopf zurück. So wurde erst mal der Rechner im Wohnzimmer eingeschaltet. Kein Internet – ah, klar … da war ja noch was: der Providerwechsel.

Es wurde mir ja bereits angekündigt, dass ich ca. eine Woche offline seien würde. Und das Schreiben mit den neuen Zugangsdaten war ja auch schon da. Also gleich mal in den Router ein hacken und vielleicht geht es ja dann schon … negativ – schade. Doch auf der anderen Seite hatte ich so auch Zeit mich in Ruhe besser erholen zu können. Aber dennoch hatte ich mich über meinen Communicator kurz eingewählt um in einer Community mein Profilbild zu ändern und der Welt somit mitzuteilen, dass ich nicht mehr im Krankenhaus, sondern einfach nur offline war.

So denn gingen mir aber auch die Geschehnisse wieder durch den Kopf. Um mir mal einfach ein besseres Bild zu machen fing ich dann an, diese Gedanken in einer Textdatei nieder zu schreiben. Mit Papier und Bleistift wäre es mit meinen kaputten Händen eh nicht möglich gewesen. Es ging zwar langsam – wohl kein Wunder, wenn man nur zwei Finger, einer pro Hand und davon eigentlich der linke auch nur um die Shift-Taste zu bedienen, benutzen kann – doch gerade durch diese Langsamkeit kamen so manche Bilder, die sich bereits in eine gewisse Vergessenheit abstellen wollten, wieder. Nach dem aber dann meine Hände anfingen von der Belastung des Tippens zu schmerzen, machte ich zur Zerstreuung doch mal den Fernseher an.

Gegen Abend kam dann meine Schwester vorbei. Wir unterhielten uns über dies und das und kamen auch auf das Thema Fotografie zu sprechen. In dem Rahmen versuchte ich sogar wieder meine Kamera in die Hand zu nehmen. Es ging sogar einigermaßen, nur ein Objektiv-Wechsel war nicht drin. Dabei hatte meine Schwester mir geholfen, bzw. es für mich erledigt. Stolz schaffte ich es mit der rechten, geprellten Hand gar die Kamera mir vor das Gesicht zu halten und sogar den Auslöser zu bedienen – wenn auch mit ein paar leichten Schmerzen. Auch die Brennweite konnte ich einstellen, in dem ich Zeigefinger und Mittelfinger des gebrochenen Handgelenks an das Einstellrad am Objektiv anlegte und dann mit dem Drehpunkt am Objektiv den ganzen Arm auf und ab bewegte. Es war zwar Mühsam, aber es ging. Und für das ein oder andere einzelne Bild sollte es reichen. Nur eine Fototour sollte ich so noch nicht machen können.

So verging dann auch der Abend in einer entspannten Atmosphäre. Meine Schwester holte sogar noch was vom Türk an der Ecke. Für mich gab es eine Pide, denn die ist immer in Streifen geschnitten und so konnte ich sie auch mit einer Hand essen.

Nach dem ganzen, doch etwas aufwühlenden Tag ging ich aber dann recht schnell zu Bett, nach dem meine Schwester gegangen war. Nur war das mal wieder leichter angedacht, wie dann getan …

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